GSP003 – Podcast – Atem

Mit der Integration der Atmung im Shiatsu setzt sich Rüdiger Prabodh Kromp seit geraumer Zeit intensiv auseinander. Rüdiger und ich haben einen langen Anlauf genommen, um diese Aufnahme in den Kasten zu kriegen. Am Ende haben wir auf technische Mittel zurück gegriffen, um die knapp sechshundert Kilometer zwischen uns zu überbrücken. Umso mehr freue ich mich, dass zum einen die Shiatsu Podcast Reihe mit einem so spannenden Thema fortgeführt werden kann und zum anderen, dass wir in dieser Folge der ursprünglichen Idee folgen, in einzelnen Episoden ganz spezifische Themenschwerpunkte zu setzen. Ich wünsche viel Spaß beim Hören.

Wir atmen ein … wir atmen aus.

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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Yin & Yang

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Einatmen…Ausatmen. Grundsätzlich ist mit diesen beiden Worten bereits alles gesagt und vor allem alles getan, um das Konzept von Yin und Yang zu beschreiben. Als Mensch, der sich gerne mit der Materie Wort, Logik und Gedankenspielen beschäftigt, möchte ich im Folgenden einen Text schreiben, in dem ich versuche, dem Prinzip von Yin und Yang ein bisschen näher zu rücken. Langfristig nehme ich mir vor, den Text über einen unbestimmten Zeitraum hinweg ohne formalen Zwang auszuweiten.

Wie die Atmung nehmen Yin und Yang eine zentrale Rolle im Shiatsu ein. All denjenigen, die sich lieber mit der Praxis beschäftigen als mit der Theorie, sei an dieser Stelle geraten, auf den Kontakt-Button zu drücken und einen Termin zu vereinbaren. Allen anderen wünsche ich viel Spaß mit der Lektüre und hoffe, dass sie ebenfalls am Ende auf dem Kontakt-Button landen.

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Yin und Yang geht im Allgemeinen wie auch im Einzelnen von dualen Verhältnissen aus. Es steht als Symbol für eine Form des Denkens im Verhältnis von Zweiheit und Einheit. Am deutlichsten kommt dieses Verhältnis im einfachen wechselseitigen Zusammenhang zum Ausdruck. Über den einfachen wechselseitigen Zusammenhang hinaus möchte ich weitere Ausprägungsformen dieser Denkweise vorstellen. Anhand von Beispielen will ich dann versuchen, auf jede Form näher einzugehen. Beginnend mit folgenden sechs Grundsätzen:

  1. Der einfache wechselseitige Zusammenhang
  2. Die wechselseitige Abhängigkeit
  3. Die gegenseitige Durchdringung
  4. Die wechselseitige Verkehrung ins Gegenteil
  5. Die wechselseitige Anregung der Produktivität der Gegensätze
  6. Die Umkehr im Extrem der Gegensätze
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Der einfache wechselseitige Zusammenhang tritt durch sein jeweiliges Gegenteil hervor. Aus ihm entstehen die weitgehend bekanntesten Beispiele von Yin und Yang.

„Klarheit und Unklarheit, Großes und Kleines, Schnelles und Langsames, Trauriges und Frohes, Vollkommenes und Beschränktes, Schöpferisches und Empfangendes…“ (*)

oder:

„Wenn die Sonne geht, kommt der Mond. Wenn der Mond geht, kommt die Sonne, Sonne und Mond wechseln einander ab, und so entsteht das Licht. Wenn die Kälte geht, kommt die Hitze. Wenn die Hitze geht, kommt die Kälte. Hitze und Kälte wechseln einander ab, und so vollendet sich das Jahr. Die Vergangenheit zieht sich zusammen, die Zukunft dehnt sich aus. Zusammenziehen und Ausdehnen wirken aufeinander, und so entsteht das Leben.“

To be continued…yin-34549__340

(*) Die in Anführungszeichen gesetzten Passagen beziehen sich im weitesten Sinne auf die Schriften von Lao Zi.

Shiatsu Werkstatt

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Die Vision ist ein selbständig organisiertes Treffen von Shendo Praktiker*innen (in einem überschaubaren Rahmen – maximal 12 Personen). Von Samstag früh bis Sonntag nachmittag. An schönen Orten. Dort widmen wir unsere gemeinsame Zeit einem vorher festgelegten Thema von der praktischen Seite her. In einer formlosen Einladung wird das Thema kurz vorgestellt, so dass jede Teilnehmer*in Techniken, Ideen, Übungen, Meditationen, Meridian- und Elementqualitäten, Kochrezepte oder einfach die passende Musik etc. dazu mitbringen kann. Um am Ende auch etwas in den Händen zu halten – wir sind schließlich Handarbeiter*innen – schweben mir Broschüren, Filme, Fotos, Audiobeiträge oder ähnliches vor Augen, die die Gruppe in der Werkstatt erarbeitet. Auf diese Weise könnten wir in der Shiatsu Werkstatt Materialen austüfteln, die wir später in einer Art Shendo-Verbands-Bibliothek zusammenführen. Es geht dabei nicht darum, einen Haufen Erlebnisberichte oder Werbevideos usw. zu produzieren, sondern darum ein breites Spektrum Handwerksmaterial zu schaffen, das im Verband für alle eingebracht werden kann.

Mein Zukunftsbild der Werkstatt-Treffen ist, dass unabhängig voneinander Shendo Shiatsu Praktiker*innen im gesamten Shendo Raum zusammenkommen und gemeinsame Shiatsuentwicklung entsteht. Dabei soll ein Panorama über die Ausweitung von Shiatsu im Leben eröffnet werden, das über Grenzen hinweg reicht. Es gibt keinen fest geschriebenen Ablauf oder Patentrezept. Jede Shendo Praktikerin, jeder Shendo Praktiker kann eine Werkstatt ins Leben rufen. Selbstorganisiert, frei, traditionell fortschrittlich.

Wer Interesse hat, an der ersten Shiatsu Werkstatt teilzunehmen, kann sich gerne an mich wenden. Nähere Informationen befinden sich zum Download als PDF hinter folgendem Link:

Einladung zur ersten Shendo Shiatsu Werkstatt. Thema: Raum & Bewusstsein.

GSP002 – Podcast – Shiatsu Studie

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Achim Schrievers (GSD) ist nach München gefahren und hat eine Schulung zur aktuell laufenden Shiatsu Forschungsstudie gehalten. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um mit Achim über die Studie – ihren aktuellen Stand – und seinen persönlichen Weg mit Shiatsu zu sprechen. Nicht nur aus den Ergebnissen der Vorstudie, sondern auch aus unserem eigenen Erleben als Shiatsu-Praktiker können wir berichten, dass sich im Shiatsu Erfahrungsräume öffnen, die dazu einladen, im Leben neue Perspektiven einzunehmen.

Viel Spaß beim Hören.

Joachim Schrievers
Achim Schrievers

Wer sich über die Arbeit an der Forschungsstudie informieren möchte, erfährt mehr auf der folgenden Seite: Shiatsu und Achtsamkeit

Forschungsstudien zu realisieren, ist mit erheblichen Kosten verbunden. Momentan werden noch Unterstützer und Unterstützerinnen für die Shiatsu Forschungsstudie gesucht. Weiteres dazu gibt es hier: Mithilfe

 

Creative Commons Lizenzvertrag
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Nachdenken

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Sieht man sich Synonyme des Wortes Meditation an, fallen Wörter wie: in sich gehen, sich nach innen wenden, sich versenken oder sich vertiefen. Nicht selten wird in der Praxis der Meditation darauf hingewiesen, Gedanken, die während der Meditation im Kopf Gestalt annehmen, nicht aufzugreifen, sondern ziehen zu lassen, sie zu beobachten oder die Gedanken und Emotionen einfach sein zu lassen. Sofern ich das richtig verstanden habe, geht es in der Meditation darum, sich seines Körpers, seiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden, um sich letztendlich seiner Bewusstheit bewusst zu werden.

Ein einfaches wie auch aufschlussreiches Werkzeug der Philosophie ist, jeder Philosophie, jedem Theorem, jeder Lehre ein Gegenmodell gegenüberzustellen, um der Sache ein bisschen näher zu kommen. Daher möchte ich hier, in überschaubarer Kürze, ein mögliches Gegenmodell zur Meditation anbieten, denn ich bin mir sicher, es hilft beim Meditieren. Es geht ums Nachdenken. Ich schlage allen vor, die häufig von dauerndem Grübeln in Beschlag genommen werden, aktiv nachzudenken, d.h. die Gedanken nicht davon ziehen zu lassen oder zu beobachten, sondern ihnen hoch konzentriert nachzugehen. Dazu benötigt man nicht viel. Ein Sofa und eine gemütliche Decke reichen vollkommen aus. Je einfacher das Setting, desto besser. Man streckt sich behaglich auf dem Sofa aus, schlägt sich in die Decke ein (denn der Körper neigt in der Ruhe zum Auskühlen) und denkt. Selbstverständlich sollten alle Telefone und Tablets abgeschaltet irgendwo in einem anderen Raum liegen. Weder Musik noch Fernseher dürfen laufen. Ich rate auch von Kaffee, Tee oder einem Glas Wasser ab. Keinerlei Ablenkung ist von Vorteil. Und nun widmet man sich mit voller Konzentration seinen Gedanken. Geht sie gezielt durch, immer wieder, hält an den Problemen und Emotionen fest. Versucht, sich in keiner Weise von seinen Überlegungen abbringen zu lassen. Beleuchtet seine Ideen von allen Seiten. Denkt intensiv nach. Denken ist Übungssache. Für den Anfang schlage ich fünfzehn Minuten vor. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann das Procedere natürlich auf eine halbe Stunde ausweiten oder länger. Schnell wird dann klar, wie flüchtig ein Gedanke ist. Es ist gar nicht so leicht, einem Gedanken länger als zwei Minuten die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Ruckzuck zerinnt er wie Sand zwischen den Fingern und ist fort – lose. Um etwas loszulassen, eine Idee oder eine Überlegung zum Beispiel, muss sie erst einmal angenommen werden. Es geht darum, den Sachverhalt so weit wie möglich zu durchdringen. An dieser Stelle etabliert sich oft das Gegenmodell und die Grenzen verschwimmen. Alles wird leichter. Man könnte es Meditation nennen.

Viel Spaß…

(Lateinisch: meditatio = das Nachdenken)