
Einatmen…Ausatmen. Grundsätzlich ist mit diesen beiden Worten bereits alles gesagt und vor allem alles getan, um das Konzept von Yin und Yang zu beschreiben. Als Mensch, der sich gerne mit der Materie Wort, Logik und Gedankenspielen beschäftigt, möchte ich im Folgenden einen Text schreiben, in dem ich versuche, dem Prinzip von Yin und Yang ein bisschen näher zu rücken. Langfristig nehme ich mir vor, den Text über einen unbestimmten Zeitraum hinweg ohne formalen Zwang auszuweiten.
Wie die Atmung nehmen Yin und Yang eine zentrale Rolle im Shiatsu ein. All denjenigen, die sich lieber mit der Praxis beschäftigen als mit der Theorie, sei an dieser Stelle geraten, auf den Kontakt-Button zu drücken und einen Termin zu vereinbaren. Allen anderen wünsche ich viel Spaß mit der Lektüre und hoffe, dass sie ebenfalls am Ende auf dem Kontakt-Button landen.

Yin und Yang geht im Allgemeinen wie auch im Einzelnen von dualen Verhältnissen aus. Es steht als Symbol für eine Form des Denkens im Verhältnis von Zweiheit und Einheit. Am deutlichsten kommt dieses Verhältnis im einfachen wechselseitigen Zusammenhang zum Ausdruck. Über den einfachen wechselseitigen Zusammenhang hinaus möchte ich weitere Ausprägungsformen dieser Denkweise vorstellen. Anhand von Beispielen will ich dann versuchen, auf jede Form näher einzugehen. Beginnend mit folgenden sechs Grundsätzen:
- Der einfache wechselseitige Zusammenhang
- Die wechselseitige Abhängigkeit
- Die gegenseitige Durchdringung
- Die wechselseitige Verkehrung ins Gegenteil
- Die wechselseitige Anregung der Produktivität der Gegensätze
- Die Umkehr im Extrem der Gegensätze

Der einfache wechselseitige Zusammenhang tritt durch sein jeweiliges Gegenteil hervor. Aus ihm entstehen die weitgehend bekanntesten Beispiele von Yin und Yang.
„Klarheit und Unklarheit, Großes und Kleines, Schnelles und Langsames, Trauriges und Frohes, Vollkommenes und Beschränktes, Schöpferisches und Empfangendes…“ (*)
oder:
„Wenn die Sonne geht, kommt der Mond. Wenn der Mond geht, kommt die Sonne, Sonne und Mond wechseln einander ab, und so entsteht das Licht. Wenn die Kälte geht, kommt die Hitze. Wenn die Hitze geht, kommt die Kälte. Hitze und Kälte wechseln einander ab, und so vollendet sich das Jahr. Die Vergangenheit zieht sich zusammen, die Zukunft dehnt sich aus. Zusammenziehen und Ausdehnen wirken aufeinander, und so entsteht das Leben.“
To be continued…
(*) Die in Anführungszeichen gesetzten Passagen beziehen sich im weitesten Sinne auf die Schriften von Lao Zi.